Bericht in der Berliner Morgenpost vom 14.11.1999
Hobel und Säge gehören ebenso zum Handwerk wie Stimmhammer und Stimmgabel. In der Klavier- und Flügelwerkstatt "Goecke und Farenholtz" an der Prenzlauer Allee 36 konnten Besucher am Sonnabend den Experten der leisen und lauten Klaviertöne bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen. "Wir restaurieren Klaviere und Flügel", erklärt Geschäftsführer Christophorus Goecke. Während dessen stimmt Geschäftspartner Bernhard Farenholtz einen Förster-Flügel. Im Nebenraum baut Marc Noschka einen "Hammer" in ein völlig zerlegtes Klavier ein.
Drei Jahre Ausbildung und Kenntnisse in Metall- und Holzberufen, ein gutes Gehör sowie Interesse an Musik sind für den Beruf des Klavierbauers Voraussetzung. Jährlich gehen zwei Azubis durch die Schule.
1993 gründete Christophorus Goecke mit Bernhard Farenholtz die Klavier- und Flügelbauwerkstatt. "Manchmal brauchen wir ein halbes Jahr, um einen Flügel zu restaurieren", sagt er. Kompliziert werde es, wenn ein neuer Klangboden eingezogen werden muss.
Aus dem Verkaufsraum dringen leise Klaviertöne. Eine Musikstudentin der Kunsthochschule Weißensee greift behutsam in die Tasten eines 150.000 Mark teuren Flügels.