Berlin, aber oho: Goecke und Farenholtz



Bericht im Tagesspiegel vom 23.05.2012

Still und fein arbeiten die Klavierbauer in der Meisterwerkstatt. Mit einer Pinzette wird der Filz unter den Tasten zurechtgerückt, mit sanften Bewegungen der Lack an einem Pianostuhl erneuert. Im Raum nebenan stehen Instrumente zwischen 1.500,-- und 150.000,-- Euro zum Verkauf: Klaviere, Flügel und ein leuchtend blaues Cembalo, das Christophorus Goecke nach alten Plänen gebaut hat.

Er ist in einer Kirchenmusikerfamilie groß geworden, als Jugendlicher entdeckte er seine handwerkliche Seite. "Hier kann ich alles verbinden", sagt er. Seinen Partner Bernhard Farenholtz lernte er bei Bechstein kennen, wo beide als leitende Meister angestellt waren.

Als die Firma die Produktion in Berlin einstellte, machten sie sich selbstständig mit der Reparatur und dem Verkauf von neuen und gebrauchten Instrumenten. Rund 50 stehen den Kunden zur Auswahl, Goecke hilft, "zu finden, was sie inspiriert und stimuliert."

Die Klavierbauer der Wersktatt haben sie selbst ausgebildet. An Nachwuchs mangelt es nicht: "Wir haben mehr Anfragen, als wir einstellen können, sagt Goecke.

Anika Kreller